Cuntz - CWG 23 s Plus 10th anniversary
Cuntz CWG 23 s Plus 10th anniversary von Andreas Boer
Hoppla, was haben wir denn da? Eine extravagante Steelstring aus dem Hessischen, die Andreas Cuntz zu seinem zehnjährigen Jubiläum als Zupfinstrumentenmacher gebaut hat. Dann wollen wir doch mal sehen, ob dieses Modell gelungen ist.

Die CWG 23 begleitet Andreas Cuntz schon eine ganze Weile. Bereits als Azubi beim deutschen Basshersteller Schack Guitars hat er über die Konstruktion seines Stahlsaiten-Modells nachgedacht. Das war 1995. Schon damals erkannte Cuntz die Vorteile für eine optimale Stimmstabilität, wenn die Saiten von den Mechaniken zum Sattel gerade verlaufen. Ein Jahr später konnte der Schüler der staatlich anerkannten Berufs-Fachschule für Geigenbau und Zupfinstrumentenmacher in Mittenwald für seine Prüfungsgitarre den Bundespreis beim praktischen Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks absahnen. Nach ein paar "Erfahrungsjahren" im europäischen Customizing-Shop von Gibson legte er 1999 die Meisterprüfung ab. Teil der Prüfung war übrigens die CWG 23 als zwölfsaitige Version aus Rio-Palisander. Heute betreibt der Luthier eine eigene Werkstatt im hessischen Groß-Rohrheim südlich von Darmstadt. Die CWG 23 ist noch immer im Programm, mittlerweile sogar als Akustik-Bass. Diese Serie lässt Cuntz irgendwie nicht los. Bis heute treibt ihn der Wunsch an, einen modernen, angenehmen Korpus mit größtmöglichen Klangeigenschaften zu schaffen. Zum zehnjährigen Jubiläum als Gitarrenbauer hat Cuntz besondere Ausführungen der CWG 23 angefertigt - darunter solche mit Böden und Zargen aus tasmanischem Blackwood und dem nur selten verarbeiteten Muvingue-Holz aus Afrika, das im Englischen auch als ,Nigerian Satinwood' bezeichnet wird. Ambitioniert und exklusiv, was der Hesse da anbietet! Kein Wunder, dass er seine Instrumente inzwischen auch nach Japan, Kanada und in die USA verkauft.K
Konstruktion
Im Gegensatz zur Standard-Ausführung der Indian Rose mit Zederndecke (CWG23 z) bietet das Custom-Modell mit dem Zusatz "s" eine Decke aus amerikanischer Sitkafichte. Palisander und Fichte, das hört sich zunächst nicht sonderlich aufregend an. Doch wenn man sich die CWG 23 s Plus etwas genauer anschaut, merkt man schnell, dass Cuntz nicht zuviel verspricht, wenn er betont, dass bei ihm nur erstklassige, lang abgelagerte Hölzer zum Einsatz kommen. Die Qualität ist wirklich beeindruckend. Die Bohlen für die Decke hat er von einem Cembalobauer gekauft, bei dem sie 31 Jahre (!) lagerten. Da kommt man selbst als abgebrühter Tester ins Schwärmen und möchte die verblüffend geradlinig verlaufende Maserung von Decke - und Boden - am liebsten stundenlang bewundern. Wie wir alle wissen, sind solche erstklassigen Hölzer heutzutage selten geworden.
... der vollständige Text befindet sich in Heft 5/06 auf Seite 72-73!